Wie viele meiner Kollegen, so nenn ich jetzt einfach mal meine Gleichgesinnten, die ebenfalls eine bariatrische Operation als letzten
Ausweg und hilfreiche Unterstützung zur hoffentlich endlich dauerhaften Gewichtsabnahme sehen, muss auch ich erst einmal die Hürde "Krankenkasse" nehmen.
Wer denkt es sei einfach und jeder bekommt direkt eine Zusage zur Kostenübernahme von der Krankenkasse, der täuscht sich wirklich sehr ...
es steckt eine riesiger Zeitaufwand, viel Geduld und mächtig Kampfgeist
dahinter !!!
Grundsätzlich müssen folgende Bedingungen erfüllt werden, um die Kosten der OP erstattet zu bekommen:
- BMI > 40 kg/m²
- Erschöpfung aller konservativen Behandlungsmethoden
- Tolerables Operationsrisiko
- Ausreichend Motivation
- Keine manifeste psychiatrische Erkrankung
- Möglichkeit einer lebenslangen medizinischen Nachbetreuung
Bereits 2009 habe ich schon einmal einen Versuch gestartet und bei meiner Krankenkasse einen Antrag gestellt, doch damals hatte ich noch nicht alle Behandlungsmethoden ausgeschöpft und der Antrag wurde abgelehnt.
Es wurde mir ein Multimodales Therapiekonzept nahe gelegt, was bedeutet ich solle Bewegungs-/Ernährungs- und Verhaltenstherapie anstreben.
Dies tat ich dann auch, ich bekam ein halbes Jahr lang eine Ernährungsberaterin von meiner KK zur Seite gestellt. Nahm an verschiedenen Kursen im Fitnesscenter meiner Wahl teil. Kaufte mir eine Dauerkarte für´s Schwimmbad, ging regelmäßig Walken, usw.
Nur die Sache mit der Verhaltenstherapie nahm ich nicht in Angriff, da die netten Vorzimmerdamen unserer ortsansässigen Psychiater mich allesamt darauf hinwiesen, dass es eine Warteliste gibt von mind. einem halben Jahr Wartezeit und da ich ein sehr ungeduldiges Wesen in mir beherberge und ich mir dachte "Hallo, ich brauche JETZT Hilfe" hab ich das Ganze nicht weiter verfolgt ... Schande über mein Haupt !!!
Nun gut, seit dem sind 4 Jahre vergangen, mittlerweile habe ich mein absolutes Höchst- und Unwohlgewicht erreicht und nun MUSS was
passieren !!!
Durch Sabine, das ist die Frau meines Vaters, erfuhr ich dass das Krankenhaus, in dem Sie als Pflegerin arbeitet, seit geraumer Zeit ein offizielles Adipositas-Zentrum ist und schon einige Gleichgesinnte erfolgreich operiert wurden ... mich warf es fast aus den Socken und konnte es kaum glauben, dass es endlich ein Adipositas-Zentrum in meiner unmittelbaren Umgebung gab ... schwups studierte ich die Homepage dessen und
ab ging die Post ...
Bisher passierte Folgendes:
30.04.13 : Mail an den Leiter des Adipositas-Zentrums
06.05.13 : Antwort-Mail des Adipositas-Zentrums, mit der Bitte
um Adresse und Telefonnummer, damit Sie mir einen Fragebogen
zusenden können, den ich bitte ausfüllen und zurück senden möge;
zusätzlich solle ich schon einmal alle Belege/Nachweise zusammen
suchen, die meine bisherigen Bemühungen zur Gewichtsreduktion
beweisen
10.05.13 : Fragebogen ist angekommen
13.05.13 : Fragebogen wurde ausgefüllt und zurück gesendet
16.05.13 : Anruf vom Adipositas-Zentrum; Termin zum Erstgespräch mitgeteilt
31.05.13 : Erstgespräch im Adipositas-Zentrums
- Fragen über mich und mein Übergewicht beantwortet
- Begutachtung der mitgebrachten Belege/Nachweise
(Lob erhalten für die Sorgfalt)
- Aufklärung der noch fehlenden Unterlagen
- Aufklärung der verschiedenen OP-Methoden
- Aufklärung der anfallenden Kosten (trotz Übernahme der KK)
05.06.13 : Termin beim Psychiater zum Erstellen des noch fehlenden
"Psychiatrisches Gutachten";
Kosten 94,72€
11.06.13 : Termin beim Endokrinologen (kurzes Gespräch;Ärztin vermutet
bei mir Diabetes; Terminvereinbarung für 2x Blutabnahme)
11.06.13 : Termin bei Ernährungsberatung zur Erstellung
"Ernährungsmedizinisches Gutachten"
Kosten 85,00€
13.06.13 : Erhalt "Psychiatrisches Gutachten" per Post
25.06.13 : 1x Blutabnahme (Nüchtern) beim Endokrinologen
02.07.13 : 1x Blutabnahme (12 Std. zuvor Einnahme von Tabletten) beim
Endokrinologen
Soooooo, das ist der Stand der Dinge bisher ... am 08.07 ruft mich die Endokrinologin an, um mit mir die Blutwerte zu besprechen,
sprich Sie teilt mir mit, ob sich der Verdacht auf Diabtes bestätigt hat und ob eventuell hormonelle Erkrankungen für mein starkes Übergewicht verantwortlich sind.
Drückt mir die Daumen, dass dem nicht so ist, denn das würde das AUS für die OP bedeuten !!!
Ich halte Euch auf dem Laufenden ...
Soooooooooo, mittlerweile sieht es so aus, dass mir meine Endokrinologin per Telefon mitgeteilt hat, dass meine Blutwerte völlig in Ordnung waren und ich KEIN Diabetes habe .... puhhhhh Glück gehabt !!! Die Untersuchung der Nebenniere und der Schilddrüse haben auch nichts negatives ergeben, so dass Sie mir mein Gutachten ausstellen kann und Sie die OP befürwortet ... yes !!!
08.07.13 : Telefonat mit Endokrinologin; Gutachtern wird erstellt
17.07.13 : Erhalt "Endokrinologisches Gutachten"
Jetzt heißt es warten auf den nächsten Termin im Adipositas-Zentrum ...
02.08.13 : Zweitgespräch im Adipositas-Zentrum, es wurde lediglich besprochen,
dass alle Gutachten für eine OP sprechen und dass ich noch ein
persönliches Anschreiben an die KK erstellen soll; das noch fehlende
Chirurgische Gutachten wird in den nächsten Tagen vom Adipositas-
Zentrum erstellt
03.08.13 : Persönliches Anschreiben an KK erstellt und an das Adipositas-
Zentrum gesendet; zusätzlich noch Fotos (in Unterwäsche) für KK
beigelegt
08.08.13 : Mail vom Adipositas-Zentrum mit der Auskunft, dass das Chirurgische
Gutachten erstellt wurde und der Chefarzt noch einen letzten Blick
auf alle Unterlagen wirft, dann geht der Antrag an die KK raus
13.08.13: Anruf vom Chefarzt; Antrag ist raus !!!!
20.08.13: Brief von KK; Antrag ist eingegangen und wurde zur Bearbeitung an
den MDK weitergeleitet
04.09.13: Anruf von der KK; ICH HABS GESCHAFFT; Antrag ist BEWILLIGT
07.09.13: Schriftliche Zusage der KK
07.09.13: Telefonat mit dem Adipositas-Zentrum; Verkündung der frohen
Botschaft; OP-Termin festgelegt auf den 26.11.13
24.09.13: Termin bei der Ernährungsberatung; Besprechung der 4-wöchigen
Eiweiß-Kur
18.10.13: Magenspiegelung mit positivem Ergebnis; der OP steht nichts im Wege
01.11.13: Beginn der Eiweiß-Kur
14.11.13: Anfertigung maßgeschneiderter Kompressionsstrümpfe im
Sanitätshaus
25.11.13: stationäre Aufnahme im Adipositas-Zentrum; Ultraschall der Leber;
EKG; Risikenaufklärung; Narkoseaufklärung; Wiegen; Vorher-Fotos;
Darm-Entleerung
26.11.13: 4 stündige Magenbypass-OP (gut verlaufen,eine Nacht auf Intensiv)
ES IST VOLLBRACHT !!!
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